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Die digitale Transformation

Geschrieben von Steffen Baumgartner | 22.01.24 09:05

Mit der digitalen Transformation ist es oft so wie mit Popsongs: 1.000 mal gehört, 1.000 mal ist nichts passiert. Denn selbst wenn theoretisch viel über die digitale Transformation gesprochen wird, sehen die Herausforderungen im unternehmerischen Alltag jedoch oft anders aus. Über die Diskrepanz von Theorie und Praxis eines Phänomens und unseren pragmatischen Blick auf die Sache.

 

Wie neu ist der digitale Wandel wirklich?

Die Digitalisierung im allgemeinsten Sinne ihres Wortes hat bereits eine sehr lange Geschichte hinter sich. Im Prinzip kann sie sogar bis ins Jahr 1805 zurückbeziffert werden. Heute ist der Begriff allgegenwärtig. Er bezeichnet vor allem Entwicklungen aus dem Bereich Informatik. Die von dieser Entwicklung und dem technologischen Fortschritt ausgelöste Veränderungsprozesse werden als digitale Transformation bezeichnet. Und ohne Zweifel sind die Folgen dieser Entwicklung zum Teil dramatisch. Bei der digitalen Revolution handelt sich also letztlich um eine Folgeerscheinung. Diese lässt sich in so unterschiedlichen Bereichen wie der Wirtschaft, der Gesellschaft und bei individuellen Verhaltensweisen beobachten.

Vor allem der Wandel der Arbeitswelt ist eine der größten Herausforderungen, die sich uns in diesem Zuge stellen. Denn zum einen verändert sich mit den neuen Technologien die Art und Weise wie wir arbeiten. Mobile Geräte sind so leistungsstark, dass Arbeiten im Prinzip an jedem Ort und zu jeder Zeit möglich wird. Bestimmte Formen der Arbeit können damit losgelöst von ihrem traditionellen Ort – dem Büro – stattfinden. Seitdem werden vermehrt auch Themen der Arbeitskultur als wichtiger Teilaspekt der digitalen Transformation sichtbar. Aber die digitalen Technologien verändern auch die Abläufe und Prozesse in den Fabriken und ganze Systeme. Vernetzte Anlagen auf der einen Seite und datenbasierte Logistik oder Kommunikation auf der anderen Seite. Besonders ein Umstand macht die digitale Transformation so herausfordernd. All diese Prozesse sind in irgendeiner Form miteinander verknüpft. Eine Veränderung an der einen Stelle zieht kaskadenartig auch Veränderungen an anderen Stellen nach sich.

Auslöser der digitalen Transformation

Die neuen Technologien und Tools sind also der Auslöser der digitalen Transformation. Allen voran sind es internetfähige Geräte wie Smartphones, deren explosionsartige Verbreitung einer der ersten zentralen Treiber des digitalen Wandels gewesen ist. In der Folge ebneten Smarte Objekte im Internet of Things (IoT) und vor allem auch im Industrial Internet of Things (IIoT) neuen Ökosystemen und Produktionsweisen wie dem Smart Manufacturing den Weg. Daneben ließen sich noch zahlreiche weitere Einzeltechnologien nennen, die in ihrer Bedeutung mindestens ebenso wichtig sind. Ein Gradmesser für die aktuelle Entwicklung ist sicher der viel zitierte „Hype-Cycle“ von Gartner. In Form einer jährlich aktualisierten Kurve fasst er die wichtigsten Trends zusammen und bewertet sie.

 

Der Gartner „Hype Cycle“ – ein Gradmesser für die digitale Transformation.

(Quelle: https://www.gartner.com/smarterwithgartner/5-trends-emerge-in-gartner-hype-cycle-for-emerging-technologies-2018/)

Neben Technologien und Tools spielt aus unserer Perspektive vor allem die Vernetzung selbst eine zentrale Rolle bei der digitalen Transformation. Denn erst durch die Vernetzung ergeben sich neue Fragestellungen, neuer Gestaltungsspielraum und vor allem neues Wissen und neue Erkenntnisse. Dabei ist die entscheidende Frage nicht, was im Prinzip alles möglich ist. Vielmehr muss gefragt werden, welche Auswirkung die Vernetzung im ganz konkreten Fall bedeutet.

Die Folgen der Digitalisierung

Die Folgen dieser Entwicklung sind zum Teil dramatisch. Bisher funktionierende Geschäftsmodelle sind nicht mehr zukunftsfähig, Qualifikationen, Fähigkeiten und Wissen, die ein Arbeitsleben bis zur Rente tragen sollten, sind in wenigen Jahren veraltet. Hinzu kommen neue Aufgaben und Herausforderungen wie Datenschutz, Cyber Security und Data Governance, die zum Teil große Anstrengungen und Investitionen erfordern. In anderen Worten heißt das: Unternehmen und Menschen auf dem Arbeitsmarkt sind heute dazu gezwungen, sich zu verändern. Allerdings bedeutet Veränderung an sich nichts Schlechtes – ganz im Gegenteil. Allerdings zeigt sich, dass viele Pilotprojekte heute eher im Frust enden, als dass sie die Lust an dem Neuen wecken.

Denn jenseits des Diskurses über diese „revolutionäre“ Entwicklungen und den Chancen, die sich mit den neuen Möglichkeiten verbinden, ist die alltägliche Praxis. Erschwerend kommt hinzu, dass viele der Begriffe zu bloßen Stichworten und Buzzwords verkommen. Wir als Software- und IT-Unternehmen sehen oft die Diskrepanz zwischen der scheinbaren Bedeutsamkeit des Diskurses und der den alltäglichen Herausforderungen in den Unternehmen. Selbst wenn viele Prozesse heute bereits digitalisiert sind, heißt das nicht automatisch, dass alles besser oder gar einfacher ist. Es muss auch nicht immer eine Big-Data-Lösung sein, auch wenn diese in vielen Fällen große Vorteile bringen können. Insbesondere in Konzernen sehen wir, dass veraltete Hardware- und Systemarchitekturen (Legacy-Systeme) und inkompatible Software mehr Probleme schaffen als sie zu lösen. Hier sehen wir die eigentliche Herausforderung, die sich aktuell bei der digitalen Transformation stellt.

Lösungen für das digitale Zeitalter

Aus unserer Perspektive stellt sich die Situation so dar, dass die eigentlichen Lösungen für das digitale Zeitalter erst noch geschaffen werden müssen. Die größte Aufgabe besteht darin, Prozesse, Produkte und Services so zu gestalten, dass sie über alle Gerätegrenzen, Systeme und sonstige Hürden hinweg nahtlos ablaufen können. Für Anwender in den Produktionshallen ebenso wie für Kunden von digitalen Services oder vernetzten Produkten. Unsere Lösungen für das digitale Zeitalter haben daher immer zum Ziel, dass der Umgang mit ihnen einfach und intuitiv ist, damit sich die Menschen auf das Wesentliche konzentrieren können.

Dabei lassen sich die Lösungen für das digitale Zeitalter unserer Erfahrung nach in zwei große Kategorien einteilen:

  1.   die Optimierung von bestehenden Prozessen, Produkten oder Services
  2.   und Innovationen für nachhaltige, zukunftsorientierte Geschäftsmodelle

Wie eine Lösung der ersten Kategorie aussehen kann, haben wir am Beispiel des großen Themas „Connectivity detailliert ausgeführt. Im Folgenden soll es darum um eine Lösung gehen, bei der wir für einen Kunden die Grundlagen für ein völlig neues Geschäftsmodell geschaffen haben.

eLearning-Plattform zur digitalen Wissensvermittlung

Heute müssen sich wie bereits gesagt immer mehr Unternehmen die Frage stellen, ob ihr Geschäftsmodell noch zukunftstauglich ist. Genau aus diesem Grund kam eine Unternehmensberatung auf uns zu. Gemeinsam überlegten wir, welche Aspekte ihres Angebots und ihrer Kernkompetenzen auch noch in 10, 15 oder 30 Jahren gefragt sein werden. Im Idealfall sollte die Lösung am Ende auch gut skalierbar sein. Dabei stellte sich heraus, dass eine ihrer Schlüsselfähigkeiten die Vermittlung von Wissen ist. Diese Fähigkeit wird auch in Zukunft noch von hoher, wenn nicht sogar von steigender Relevanz sein.

Darum haben wir überlegt, welche Schritte heute eingeleitet werden müssen, damit genau diese Schlüsselkompetenz auch zukünftig erhalten bleiben. Diese sollten zentral im Geschäftsmodell verankert werden. Da im digitalen Zeitalter Wissen auch anders vermittelt wird als früher, bestand die Lösung in einer vollständig digitalisierten eLearning-Plattform. Diese ermöglicht es dem Unternehmen, zu jeder Zeit, an jedem Ort und in jeder beliebigen Form Wissen zu vermitteln. Ganz gleich ob via Audio, Video, Text, interaktiv oder frontal. Die eLearning-Plattform ist damit auf alle aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Wissensvermittlung vorbereitet.

Idee, Konzeption und Ausführung aus einer Hand

Grundlegende Veränderungen und eine Neuausrichtung des eigenen Geschäftsmodells erfordern von Unternehmen Mut. Vielen erscheint das Risiko zu hoch, mit dem aufzuhören, was bislang ja gut funktioniert hat. Diese Sorge ist bis zu einem gewissen Grad sogar nachvollziehbar. Jedoch zeigen viele Beispiele aus der jüngsten Geschichte, dass die Entscheidung, am Status quo festzuhalten, fatal enden kann. Sogar große Konzerne mit einer langen, erfolgreichen Geschichte können scheitern und untergehen.

Unser Vorteil in Situationen wie diesen ist, dass wir Unternehmen bei der Transformation begleiten und sie in unterschiedlichen Phasen unterstützen können. Unser Fokus liegt auf Machbarkeit, Nachhaltigkeit und Sinn. Sie können auf unsere Erfahrung aus zahlreichen Projekten vertrauen, in denen wir unter Beweis gestellt haben, dass die digitale Transformation vor allem eine Chance bedeutet. Vorausgesetzt, dass sie als solche erkannt und bewertet und in der Folge pragmatisch umgesetzt wird.